Während des kalifornischen Goldrauschs von 1848 bis 1854 suchten Tausende ihr Glück als Goldgräber in Kalifornien. Aus dem kalifornischen Goldrausch leitet sich auch der offizielle Beiname Kaliforniens Golden State ab.
Verlauf
Am 24. Januar 1848 entdeckte James W. Marshall bei Sutter’s Mill, dem Bauplatz für ein Sägewerk auf der Ranch Neu-Helvetien des Schweizers Johann August Sutter, das erste Goldnugget. Da die Arbeiter der Ranch trotz der entsprechenden Anweisung Sutters den Fund ausplauderten, drängten schon bald die ersten Menschen aus Kalifornien zu den Goldfeldern. Die Presse in San Francisco berichtete im März 1848 und der New York Herald erst am 19. August über die Goldfunde. Ein Goldrausch entwickelte sich.
Die großen Siedlerströme löste der Goldrausch nach einer Ansprache von Präsident James K. Polk vor dem Kongress im Dezember 1848 aus. Polk nutzte die Goldfunde, um den 1846/47 geführten amerikanisch-mexikanischen Krieg um Kalifornien zu rechtfertigen. Damit waren die Goldfunde in Kalifornien offiziell bestätigt.
In der Folge zogen in den nächsten Jahren mehrere hunderttausend Menschen nach Kalifornien, um ihr Glück zu suchen. Zwischen Januar 1848 und Dezember 1849 wuchs San Francisco von 1.000 auf 25.000 Einwohner. Die Abwanderung in anderen Landesteilen hatte zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf die dortigen Unternehmen: Eine kalifornische Zeitung musste ihr Erscheinen einstellen, weil sie keine Arbeiter mehr hatte, Dutzende Schiffe blieben vor San Francisco liegen, weil die Matrosen sofort nach der Ankunft zu den Goldfeldern zogen.
Nur einige wenige Goldgräber wurden wirklich reich, die meisten jedoch nicht und diejenigen, die wirklich Gold fanden, verspielten es oft oder mussten für einfache Güter sehr hohe Preise zahlen. So kostete 1849 ein Ei einen Dollar, alte Zeitungen konnten für 10 Dollar pro Stück verkauft werden und Geld wurde mit einem Zinssatz von fünf Prozent pro Woche verliehen. Händler und Kaufleute gehörten daher zu den Gewinnern des Goldrauschs, zum Beispiel Levi Strauss.
Die unkontrollierte Zuwanderung von Menschen verursachte auch große Probleme: Von 1849 bis 1851 brannte San Francisco sechsmal. Die hygienischen Zustände waren katastrophal, Flöhe und Ratten breiteten sich aus. Im Winter 1851 brach eine Choleraepidemie aus.
Zu Beginn der Spanischen Mission wurde die indianische Bevölkerung Kaliforniens auf rund 310.000 geschätzt. Am Ende der mexikanischen Zeit, vor dem Goldrausch, lebten nur noch etwa 150.000 Indianer auf dem Gebiet des späteren Bundesstaates. Bis 1870 waren nur noch 31.000 übrig geblieben. Im Gegensatz dazu stand die Entwicklung bei den europäisch-stämmigen Bewohnern: Für 1850 registrierte die US-Verwaltung eine Gesamtbevölkerung von Kalifornien von ca. 92.000, die bis 1870 auf ca. 560.000 Einwohner anstieg. Über 60 Prozent der Indianer waren an Krankheiten gestorben, die Goldsucher mitgebracht hatten. Zahllose Indianer wurden von ihrem Land vertrieben und massakriert. Auf Skalps von Indianern wurden Prämien ausgesetzt, Kinder von Indianern wie Sklaven verkauft. Bei der Gewinnung von Gold wurden über 7.000 Tonnen Quecksilber freigesetzt, die Flüsse und Seen vergifteten.
Durch seinen Reichtum und wegen seiner stark gewachsenen Bevölkerung wurde Kalifornien am 9. September 1850 als 31. Staat in die Union (USA) aufgenommen.
Ab 1854 wurde der Goldabbau industriell betrieben, womit die Zeit der privaten Goldgräber vorbei war.
Weder Sutter noch Marshall konnten vom Gold profitieren: Marshall starb völlig mittellos, Sutter verlor den größten Teil seines riesigen Besitzes, der einmal weite Teile Kaliforniens umfasst hatte.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornischer_Goldrausch