Deringer-Vorderladerpistole

Außerdem fertigte er für seine reichen Kunden ein paar kleine Vorderlader-Perkussions-Taschenpistolen. Zu diesen Kunden zählte auch John Wilkes Booth, Sohn des berühmten Shakespeare-Darstellers Junius Booth und Bruder des ebenso berühmten Schauspielers Edwin Booth.

John Wilkes Booth war bei weitem der bestaussehende und der unbegabteste der Familie. Als Schauspieler wurde er von den Theaterbesucherinnen seiner Schönheit wegen angehimmelt, doch von den Theaterkritikern konstant verrissen, weil er bei weitem nicht das Niveau seines Vaters oder Bruders erreichte. Doch im April 1865 sorgte John Wilkes Booth in Ford’s Theater in Washington dafür, daß sein Name diejenigen seines Vaters und Bruders überdauerte. Während der Aufführung der englischen Komödie „Our American Cousin“ erschoss er den amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln mit seiner Deringer-Taschenpistole.

Dadurch wurde der Name Deringer gleichbedeutend mit einer kleinen Taschenpistole. Sogleich begannen verschiedene Schusswaffenproduzenten Taschenpistolen verschiedener Art herzustellen, und insbesondere Remington bot seine Patronen-Taschenpistole unter dem Namen „Derringer“ an.

Henry Deringer verklagte Remington und andere deswegen; das Verfahren zog sich über fast zehn Jahre dahin, bis es Deringer endlich gewann, doch kurz darauf starb er. Die Gerichte entschieden, dass seine Erben keinen Anspruch auf die ihm zugesprochenen Entschädigungen hätten.

 

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deringer_(Pistole)

Quelle: https://cernunninsel.wordpress.com/2014/04/06/die-waffen-der-revolverhelden-des-wilden-westens/?fbclid=IwAR0rSQzUFOw6oY7RyF9CDvii1TRUMwS7B-ZeWOGQkFyNlx33ToZTfuH-n7g