Jesse James

Jugend: Jesse James wuchs zusammen mit seinen Geschwistern in den Wirren des amerikanischen Bürgerkrieges auf einer kleinen Farm in Missouri auf. Schon mit 16 tat er es seinem großen Bruder Frank gleich und schloss sich einer konföderierten Guerilla-Truppe unter dem Kommando des berüchtigten „Bloody Billy“ an. Nahe der Kleinstadt Centralia stoppte und stürmte die Truppe einen Zug und erschossen 23 Soldaten der Union, die von einer siegreichen Schlacht gegen die Konföderation nach Hause fuhren. Die übrigen Fahrgäste blieben immerhin am Leben, wurden aber ausgeraubt. Anschließend wurde der Zug sowie der Bahnhof in Brand gesetzt.

Crime Life: Nach dem Ende des Bürgerkriegs 1865 hatten die Kämpfer der Konföderation nicht viel zu lachen und zusammen mit anderen kampferprobten Kameraden ging Jesse James und sein Bruder in den Untergrund. 1867 zeichneten sie für den ersten Banküberfall in den USA nach dem Bürgerkrieg verantwortlich. Es folgten weitere Banküberfälle. Wegen der grösseren Verdienstmöglichkeiten verlegte die Gang sich dann auf Zugüberfälle, teilweise spektakulär: 1873 brachten sie einen Zug der Rock-Line zum Entgleisen, plünderten die Fahrgäste und brachen den Safe auf.

der bekannteste Westernheld: Schon zu Lebzeiten war Jesse james eine Legende. Das lag auch an den besondereren Umständen: Die ehemaligen Anhänger der Konfördierten hassten die Regierung und die Behörde, die nun von den Unionisten gebildet wurde. Jede großangelegte Aktion der Gang um Jesse James wurde daher als weiterer Schlag gegen die sowieso schon schwache Autorität des Staates gefeiert. Jesse James gilt als die amerikanische Version von Robin Hood. Er nahm es von den Reichen (Banken , Zuggesellschaften) und gab es den Armen (sich selbst)

der Verrat: Die Bande um Jesse James geriet immer wieder in blutige Feuergefechte und wurde stark dezimiert (nicht gegen die Polizei, sondern gegen die von den Zuggesellschaften beauftragte „Detektivagentur Pinkerton“ sowie gegen bewaffnete Bürger, die ihre Bank gegen den Überfall verteidigten). Jesse James zog sich mit seiner Frau Zerelda und den Kindern in sein Haus in Saint Joseph/Missouri zurück. Am 3. April 1882 wurde er dort hinterrücks, beim Staub wischen, erschossen. Die Täter waren ein ehemaliges Mitglied seiner Bande und dessen Bruder. Motiviert waren sie durch das hohe Kopfgeld von 10.000 $ (Dead or Alive), welches die Eisenbahngesellschaft ausgesetzt hatte. Von dem Kopfgeld hatten sie Täter allerdings nicht viel, ein Grossteil blieb in den klebrigen Fingern des Sheriff-Büros hängen, zudem begang der eine Bruder nach der Tat Selbstmord, der andere wurde in einem Bierzelt erschossen.

bekanntes Zitat: seine geliebte Mutter trauerte um ihn mit den Worten: „In Loving Memory of my Beloved Son, Murdered by a Traitor and Coward Whose Name is not Worthy to Appear Here.“ Bis zum heutigen Tag gilt Jesse James in den USA als grösste Legende des Wilden Westen (zumindest bei den „Südstaatlern“), dessen Schicksal in unzähligen Filmen und Songs zelebriert wird, während der Todesschütze, der ihn umbrachte, als Inbegriff des „hinterhältigen Verräters“ gilt.

 

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_James

Quelle: https://www.topmania.de/2019/12/18/die-10-bekanntesten-westernhelden/?fbclid=IwAR0Lc5gvq11YSgzDO84fOmKEPzBBYgRqfxaboEaEqTarGa7p0NebUBeMSCQ