Jim „Killer“ Miller

 

Bei vielen der anderen „Westernhelden“ ist die Frage ob sie auf der Seite des Gesetztes standen oder Outlaws waren, nicht einfach zu beantworten. Noch extremer bei Mister Miller: Einerseits kämpfte er bei den Texas Rangers mit und diente als Sheriff und Marshall, anderseits war er ein Auftragskiller und sehr wahrscheinlich ein sadistischer Serien-Mörder (obwohl es technisch gesehen nie eine Verurteilung deswegen gab)

Die ersten Bluttaten:

  • 1869 wurden seine Grosseltern ermordet aufgefunden, nur der damals 8-jährige Jim war zuhause. Er wurde zuerst festgenommen, aber das Verbrechen wurde nicht weiter strafrechtlich verfolgt und blieb unaufgeklärt
  • 1884 erschoss er seinen Couseng mit der Schrotflinte, als dieser auf der Veranda der Farm schlief. Jim Miller wurde zunächst wegen Mordes festgenommen, aber kam dann wegen einer Art Verfahrensfehler vor Gericht überraschend frei

Marshall in Peco:

  • in den nächsten Jahren arbeite er als Sheriff und Marshall in zwei kleinen Städten in Texas, an der Grenze zu Mexiko. Seine Spezialität war es Mexikaner „auf der Flucht“ zu erschiessen
  • In Peco galt Jim Miller als frommer Methodist: Er fluchte, rauch und trank nicht. Bei noch so heissen Wetter, trug er stets einen langen schwarzen Gehrock
  • Er zerstritt sich mit Frazier, dem Sheriff von Peco (Miller arbeitete dort als Marshal). Bei zwei Gelegenheiten lauerte der Sheriff Miller auf feuerte sämtliche Kugeln seines Revolvers auf ihn. Beide mal überlebte Miller dank einer langen Metallplatte, die er auf Brusthöhe unter seinem Gehrock trug. Frazier kam schließlich vor Gericht. Die Jury sprach ihn frei, weil sie sich nicht einig wurden. 2 Jahre später im Jahr 1896 traf Miller wieder auf seinen damaligen Widersacher, als dieser Karten im Saloon des winzigen Prärie-Städtchens Toyah spielte. Mit seiner Lieblingswaffe, der Shot-Gun, entfernte Miller große Teile von Fraziers Kopf. Miller kam vor Gericht, wurde aber freigesprochen.

Auftragskiller:

  • Die Millers zogen in die Nähe von Fort Worth, an der mexikansichen Grenze, wo Millers Frau Sallie ein Boarding House eröffnete. Jim trug aber auch zum Haushalteinskommen bei, indem er offen als Auftragskiller annnocierte
  • In den nächsten Jahren erschoss er fünf Männer und erhielt dafür jeweils ein Blutgeld zwischen 150$ und 500$. 1906 erhielt er eine Bezahlung von 2000$ für den Mord an einem Lawmen des Bureau of Indian Affairs. Miller erschoss diesen aus nächster Nähe in dessen Haus vor den Augen der Frau und der Kinder.
  • Für einige dieser Verbrechen kam Miller vor Gericht, aber er konnte sich immer herausreden und wurde aus heute schwer nachvollziehbaren Gründen freigesprochen

die letzte Tat: Für die Bezahlung von 1700$ erschossen Miller und drei Companeros im Februar 1909 einen Rancher in Oklahoma. Die Tat wurde beobachtet, sie wurden geschnappt und kamen vor Gericht, aber wieder deutete sich ein Freispruch an. Die Bürger hatten nun genug von ihrer „Kuscheljustiz“. In einem Akt von Selbstjustiz stürmten sie das Gefängnis und erhängten die 4 Killer in einem Pferdestall unweit des Gerichtsgebäudes. Im Gegensatz zu den anderen soll Miller nicht um sein Leben gebettelt haben. Seiner letzter Wunsch war, dass er seinen schwarzen Hut auflassen durfte. Dieser Wunsch wurde ihm gewährt.

 

Bildquelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Jim_Miller_(outlaw)

Quelle: https://www.topmania.de/2019/12/18/die-10-bekanntesten-westernhelden/?fbclid=IwAR0Lc5gvq11YSgzDO84fOmKEPzBBYgRqfxaboEaEqTarGa7p0NebUBeMSCQ